Was kommt auf uns Friseure in Zukunft zu und was kann getan werden? Ich würde mich über zahlreiche Kommentare und Meinungen freuen …
Was versteht man aktuell unter einem Friseur?
Ein Friseur ist ein Fachmann oder eine Fachfrau, der bzw. die auf das Schneiden, Stylen und Pflegen von Haaren spezialisiert ist. Der Beruf umfasst eine Vielzahl von Dienstleistungen, die darauf abzielen, das Aussehen und die Gesundheit der Haare zu verbessern:
- Haarschnitt: Schneiden von Haaren, um verschiedene Frisuren zu erstellen.
- Haarstyling: Formen und Gestalten von Haaren mithilfe von Werkzeugen wie Föhn, Glätteisen, Lockenstab und Bürsten.
- Färben und Blondieren: Anwenden von Haarfärbemitteln, um die Haarfarbe zu ändern oder aufzuhellen.
- Dauerwelle und Glättung: Durchführen von chemischen Behandlungen, um das Haar dauerhaft zu wellen oder zu glätten.
- Haarpflege: Beratung zu und Anwendung von Pflegeprodukten wie Shampoos, Conditionern, Haarkuren und anderen Behandlungsmethoden zur Verbesserung der Haarstruktur und Gesundheit.
- Beratung: Kunden beraten über Frisuren, die zu ihrer Gesichtsform und ihrem Lebensstil passen, sowie über die richtige Pflege und Produkte für ihr Haar.
Das Arbeitsumfeld von Friseuren ist vorwiegend:
- Friseursalons: Der häufigste Arbeitsort, wo Friseure eine breite Palette von Dienstleistungen anbieten.
- Spa- und Wellnesszentren: Einige Friseure arbeiten in luxuriöseren Umgebungen, die auch andere Schönheits- und Wellnessbehandlungen anbieten.
- Mobile Friseure: Manche Friseure bieten ihre Dienstleistungen direkt beim Kunden zu Hause an.
- Film, Fernsehen und Mode: Spezialisten für Hairstyling sind oft in der Unterhaltungs- und Modebranche tätig, um Models, Schauspieler und andere Persönlichkeiten zu stylen.
Im Friseurwesen ist in vielen Ländern Ausbildung und Qualifikation eine formale Ausbildung erforderlich, die oft eine Kombination aus schulischer Bildung und praktischer Lehre umfasst. Nach Abschluss der Ausbildung müssen oft Prüfungen abgelegt werden, um eine offizielle Lizenz oder Zertifizierung zu erhalten. Neben dieser Berufsgrundbildung haben Friseure in vielen Ländern die Möglichkeit, an Fortbildungen teilzunehmen, da dieser kreative Beruf stets sehr viele Veränderungen mit sich bringt.
Der Beruf des Friseurs hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. In verschiedenen Kulturen wurden Haarpflege und Styling als wichtiger Teil der Körperpflege und Ästhetik betrachtet. Der Friseurberuf ist also ca. 1500 Jahre alt.
Fazit des Berufsbildes …
Ein Friseur ist ein qualifizierter Fachmann oder eine Fachfrau, der bzw. die auf das Schneiden, Stylen, Färben und Pflegen von Haaren spezialisiert ist. Der Beruf erfordert sowohl kreative Fähigkeiten als auch technisches Wissen und bietet eine Vielzahl von Arbeitsmöglichkeiten und Spezialisierungen.
Fazit aus der Gesellschaft …
Aus Sicht der Gesellschaft scheint der Friseur an Boden zu verlieren. Denn immer weniger Menschen gehen zum Friseur:
Laut aktuellen Umfragen besuchen in Deutschland etwa 54 % der jungen Männer zwischen 18 und 29 Jahren spätestens alle sechs Wochen einen Friseur. Bei Frauen hingegen ist die Frequenz geringer, besonders bei jüngeren Frauen, die im Durchschnitt seltener zum Friseur gehen. Nur 39 % der Frauen warten höchstens acht Wochen zwischen ihren Friseurbesuchen, während ein Viertel der Frauen sogar seltener als alle zwölf Wochen einen Friseurtermin vereinbart.
Folglich leisten mehr als 60% aller Frauen in Deutschland Ihre Haarpflege selbst, ohne dabei eine Friseurdienstleistung in Anspruch zu nehmen.
So schön das Berufsbild ist, so bedeutungsloser wird es aber auch für die weibliche Bevölkerung. Denn feststehend ist, dass der selbständige Umgang mit sich selbst mehr und mehr gesellschaftlich gefördert wird. Mehr und mehr kann sich jeder hinreichend Fach-Infos über YouTube und Co. heranziehen, um insbesondere als Frau völlig selbständig mit dem Haar umzugehen. Offenbar hat der Friseur hier im gesamten weniger Wert und Glaubwürdigkeit als die digitalen Medien.
Fazit für die Zukunft …
Wie gewinnt der Friseur an Bedeutung, dass seine Kompetenz über den allgemein zur Verfügung stehenden Informationsmedien der Gesellschaft steht?
Positionierung im Friseurwesen …
In den letzten 10 Jahren hat es eine gravierende Veränderung im Friseurwesen gegeben: Nicht mehr Frauen gehen häufig zum Friseur, sondern Männer. Ein Friseur ist in der Gesellschaft für die Männer viel essenzieller geworden als für Frauen.
Barber vs. Friseure …
Aus Sicht der Gesellschaft hat der Barber also tatsächlich gegenwärtig mehr Bedeutung als der Friseur, der sich auf Damen und Herren zugleich ausrichtet oder gar eventuell nur auf Damen.
Blick in die Zukunft …
Der Friseur ist offenbar in seiner Entwicklung im Rahmen eines gesellschaftlichen Bedürfnisses rückläufig.
Immer mehr Menschen rationalisieren Ihre Lebensweise und gehen einfach nicht mehr zum Friseur, weil Sie
- das Geld nicht mehr ausgeben möchten.
- Im Friseur keinen hinreichenden Mehrwert mehr sehen.
Der Endkonsument leistet immer mehr selbst. Die Handwerkliche Höhe der Friseure im Allgemeinen hat dieser Entwicklung wenig entgegenzusetzten.
Wert hat der Friseur uneingeschränkt nur dann, wenn er seine Kunden fasziniert – und eben diese Faszination bleibt mehr und mehr aus.
Die Zukunft …
Wenn es zum Friseur geht, dann meist aus einer übergeordneten Kausalität und nicht einfach auf Basis der Tatsache, dass Haare geschnitten werden müssen. Beispiele für diese Kausalität sind:
- Haarausfall – insbesondere z.B. bei Chemotherapien – und der Wunsch, diese unangenehme Zeit möglichst ästhetisch zu gestalten. Dafür wird ein Experte gesucht.
- Faszinierende Colorations- und/oder Schneidetechniken, die sich exzentrisch von Markt abheben (z.B. das Konzept Argent Royal – ramin Dell).
- Gesundheitliche Spezialisierung – z.B. auf hypoallergene und besonders verträgliche Arbeitsweisen.
Die Zeit der Simplifizierung …
Die Welt wird wieder einfacher und damit auch das Friseurwesen:
- Immer weniger Menschen sind erwerbstätig. Ca. 40% der deutschen Bevölkerung sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt.
- Die Zahl der Mitarbeiter fällt.
- Viele Dinge werden wieder einfach gelöst und nicht komplex, denn immer weniger Menschen gönnen sich Luxus wie essen zu gehen, oder allg. ein Wochenendausgehen – Vieles passiert tatsächlich bezüglich des Sozial-Austausches online.
- Die Friseure sind hierbei größtenteils zu Kleinbetrieben simplifiziert.
Kennzahlen der Friseurbranche … Stand 2024
Hier hat sich in sehr kurzer Zeit sehr viel geändert:
Wie viele Friseurbetriebe gibt es in Deutschland: 51559
Zahl der Friseure nach Bundesland:
Bundesland | Anzahl | Prozent: |
Nordrhein-Westfalen | 10.606 | 21% |
Bayern | 8.856 | 17% |
Baden-Württemberg | 7.460 | 14% |
Hessen | 5.966 | 12% |
Niedersachsen | 4.976 | 10% |
Rheinland-Pfalz | 2.860 | 6% |
Berlin | 2.515 | 5% |
Thüringen | 1.708 | 3% |
Hamburg | 1.444 | 3% |
Sachsen | 1.321 | 3% |
Brandenburg | 1.256 | 2% |
Sachsen-Anhalt | 1.049 | 2% |
Schleswig-Holstein | 772 | 1% |
Mecklenburg-Vorpommern | 302 | 1% |
Saarland | 285 | 1% |
Bremen | 183 | 0% |
Summe: | 51.559 | 100% |
Wie verteilt sich die Größenordnung der Friseure?
Größenordnung der Betriebe: | |
Kleingewerbe / Freiberufler (Solo-Friseure) | 47774 |
Kleinstunternehmen bis 3 Mitarbeiter | 2889 |
Kleinunternehmen bis 10 Mitarbeiter | 839 |
Mittelständische Unternehmen mit mehr als 10 Mitarbeitern: | 81 |
Fazit
Den Friseurberuf, welcher ein Markt für die Gesellschaft darstellt, gibt es eigentlich jetzt schon nicht mehr.
Als einziger, fasslicher Weg für greifbare Marktanteile scheint die Spezialisierung in Frage zu kommen. Und eben hier ergeben sich für mich folgende Zielsetzungen:
- Haarausfall – insbesondere z.B. bei Chemotherapien – und der Wunsch, diese unangenehme Zeit möglichst ästhetisch zu gestalten. Dafür wird ein Experte gesucht.
- Faszinierende Colorations- und/oder Schneidetechniken, die sich exzentrisch von Markt abheben (z.B. das Konzept Argent Royal – ramin Dell).
- Gesundheitliche Spezialisierung – z.B. auf hypoallergene und besonders verträgliche Arbeitsweisen.
Aktion – Reaktion …
Die Welt wird wieder einfacher und damit auch das Friseurwesen:
- Immer weniger Menschen sind erwerbstätig Ca. 40% der deutschen Bevölkerung sind sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die Zahl der Mitarbeiter fällt:
- Der Produktbezug und das Bestellwesen werden massiv simplifiziert (vereinfacht) und insbesondere auf Solotätigkeiten ausgerichtet. Ab der KW 32 wird ein WhatsApp-Vertrieb dargestellt, der Zug um Zug mit Produkten gefüllt wird und mit jedem Schritt ein Angebot realisiert wird. Entsprechend der vorwiegend vorherrschenden Betriebsstrukturen muss der Wareneinsatz auf ca. 5% reduziert werden, um nachhaltig gewinnerzielend agieren zu können.
- Viele Dinge werden wieder einfach gelöst und nicht komplex, denn immer weniger Menschen gönnen sich Luxus wie essen zu gehen, oder allg. ein Wochenendausgehen – Vieles passiert tatsächlich bezüglich des Sozial-Austausches online:
- Die Struktur der Community wird massiv vereinfacht, und der Umgang mit den Tools der Community intuitiver gestaltet.
- Die Friseure sind hierbei größtenteils zu Kleinbetrieben simplifiziert: Kleinstbestellungen und Abnahmen müssen somit in der Planung vordergründiger werden. Ein Lagermanagement ist in diesen Größenordnungen nicht mehr möglich. Folglich wird eine Zustellung endkonsumentenorientiert ablaufen müssen, um schnell und zufriedenstellend liefern zu können. Die Zahlung kann dabei nur vorwiegend über PayPal erfolgen. Hierüber lässt sich am besten Zahlung und Lieferung in eine Symmetrie bringen: Ab sofort wird bezüglich WhatsApp-bestellungen nicht mehr sofort gezahlt. Erst wenn die Ware eine. laufenden Track hat, geht via PayPal eine Zahlungsaufforderung raus. Hierbei erfolgt die Zustellung dann aber trotzdem via PayPal nur bei dann sofortiger Bezahlung – so lange bleibt die Ware im DHL Endzustell-Lager und wird nach 1 Woche Verweilzeit ohne Zahlungsergebnis wieder retour gesendet.
Dies sind nur Beispiele dafür, was in Zukunft und akut alles zu leisten sein wird, um die Friseurbranche am Leben zu erhalten. Am aller wichtigsten erscheint dabei, mit Aktionen zu signalisieren, dass es die kompetenten Friseure noch gibt und dass diese nicht klein zu kriegen sind….